Joachim Kuhlmann. Die Jenaer Zeit 1973 - 1987
Kopf und Porträt

Zeichnungen und Aquarelle aus fünfzehn Schaffensjahren in Jena sind - bis auf wenige Ausnahmen - in Ausstellungen nie gezeigt worden. Kuhlmann selbst empfindet die Zeit nach dem Akademiestudium in Dresden als Aufbruchsituation für die Kunst. Als junger Künstler, damals 30 bis 45 Jahre alt, übernimmt er Auftragsarbeiten für öffentliche Räume, wird Lehrbeauftragter in Jena, Halle und Erfurt, Meisterschüler bei Willi Sitte und Reservist der NVA. Die selbst ausgebaute Atelierwohnung in der Herderstraße 28 und der Freundeskreis bieten ihm emotionale Geborgenheit. In den 80er Jahren verändert sich die politische Grundsituation in beiden deutschen Staaten. Zweifel und Resignation bestimmen zunehmend sein künstlerisches Denken. Seine Bilder, darunter viele Köpfe und Porträts - die sich mit der Welt kritisch auseinandersetzen und noch heute zeitübergreifend aktuell geblieben sind - entstehen und verbleiben im Verborgenen. Darunter befinden sich zahlreiche Selbstbildnisse, Porträts von Freunden und Bekannten, viele Kopfdarstellungen, die menschliche Befindlichkeiten in der Kunst zur Anschauung bringen, Kriegsmetamorphosen sowie Inspirationen, die von Künstlern wie Ipousteguy, Rembrandt und Rodin ausgehen. Die Ausstellung konzentriert sich auf Arbeiten mit großer künstlerischer Intensität, zeitübergreifendem Sinngehalt und geistiger Dichte - ein Tipp für Liebhaber und Sammler der Zeichenkunst.